Michael Steinke

Das Motto von Michael Steinke:

"Leben ist nicht immer lustig" und wenn doch mal, dann meist das der Anderen. Diese Erfahrung veranlasste ihn dazu, sich selber eine neue Form der Komik zu erfinden – die Stand Up Tragedy! Denn hatten die Anderen im Idealfall nur eine schwere Kindheit, hat er zusätzlich noch eine schwere Gegenwart! Um es mit einem Bild zu sagen:

Wenn wir alle ein Gebirge wären – er wäre das Jammertal!

Man möchte ihn in den Arm nehmen und mit ihm weinen, kann aber nicht - weil man sich ausschüttet vor Lachen.

Keirut Wenzel

Bekannt als regelmäßiger Sketchpartner von Kaya Yanar in der preisgekrönten SAT1-Comedy "Was guckst Du?!" oder als Mitglied des Comedy-Trios "Comedy Crocodiles" (mit Bernhard Hoëcker und Bastian Pastewka).

Der Stand-up-Comedian Keirut Wenzel hat zwei besondere Kennzeichen: seinen pruzzischen Vornamen und seine Wasserturm-Körpergröße. Nachteile: Kein Mensch weiß, wer die Pruzzen sind, jeder denkt bei Keirut sowieso nur an eine Stadt im Libanon. Als Wasserturm spielte Keirut im Sportunterricht immer nur Basketball ohne richtig passendes Trikot. Und nach dem Sport ging es nach Hause in der Ente von Citroën, der kultig-kleinen fahrbaren Folterkammer.

So entwickelte Keirut andere Interessen: Ist Super-Senso wirklich nur ein Spiel oder doch eine eigene Lebensform? Können die kritischen Schülerzeitungsartikel von Keirut zum Thema Schulteich-Vandalismus unsere Gesellschaft wirklich verändern? Warum rezitieren Germanisten ihre Gedanken in Gedichten auf Keiruts Anrufbeantworter? Alle ostdeutschen Schlager der 60er Jahre auf einer DDR-Werbesingle, ist das Propaganda oder Kunstrhetorik?

Matthias Seling

Matthias Seling ist ein Typ voller Ecken, Kanten und Widersprüche: Tätowierter Rock'n Roller, Magister der Literaturgeschichte und Philosophie und noch dazu Österreicher.

Vielleicht ist er gerade deshalb einer der originellsten und gefragtesten Newcomer der Comedy- und Kabarett-Szene. Sein Stand Up ist rasant und am Puls der Zeit. "Böse Gags mit Wiener Schmäh" attestierte der Kölner Express Selings erstem Soloprogramm "One Night Stand Up".

Als Komiker österreichischer Abstammung hat Matthias Seling das Morbide bereits mit der Muttermilch aufgesogen. Dennoch ist er keineswegs schwarzseherisch. Mit landestypischem, bubenhaftem Charme kommentiert er beispielsweise die Selbstmordkultur in Österreich, wonach im Sommer in Wien der Himmel schwarz vor lauter Selbstmördern ist und Touristen aufpassen müssen, wo sie hintreten.

Eine seiner vielen Stärken ist seine Authentizität. Pfeilschnell platziert Seling seine schräge Weltanschauung, wenn er über sein Scheitern als Rock'n Roller wegen Drogenallergie erzählt, mit unfreundlichen Berlinerinnen im Bett aufwacht oder die Welt nach dem 11. September erlebt. Dabei zeigt sich Selings begnadetes Können als Parodist und scharfer Beobachter.

Eigentlich ist Matthias tief in seinem Herzen ein Romantiker. Dennoch bleibt ihm dauerhafter Erfolg bei Frauen verwehrt. Er findet es aber immer wieder erstaunlich, wie schnell diese über ihn hinweg kommen: "Frauen sind schon bei Ally Mc Beal, da bin ich noch bei Mariakron". So hat er viel Zeit, sich den essentiellen Fragen zu widmen. Beispielsweise: Würde Jesus, wenn er heute lebte, zu Gast in einer Nachmittagstalkshow sein?

Mit enormer Glaubwürdigkeit schafft es Matthias Seling sowohl weltpolitisches Geschehen als auch persönliche Erfahrungen des alltäglichen Lebens authentisch und ausgesprochen komisch zusammen zu bringen. Dadurch erzeugt er bei Auftritten eine Intimität, wie man sie sich von seinen Lieblingsbands wünscht.

Das neue Programm von Matthias Seling: "One Night Stand Up".